Solidarität mit den Schattenparkern

31.08.2006

Ende August 2006 sollen die Schattenparker ihren Übergangsplatz auf der Haid verlassen. Die Stadt will die Schattenparker zwingen, auf zwei Gelände neben dem Eselswinkel zu ziehen. Dagegen haben die Schattenparker begründete Einwände, denn zwei getrennte Flächen machen noch keinen Wagenplatz. Außerdem wurden erst kürzlich die Straßenpunx von diesem Ort vertrieben.

Wir solidarisieren uns mit den Schattenparkern, denn linke Wagenburgen können Freiräume darstellen, die im kleinen Rahmen die Möglichkeit geben, mit anderen Formen des Zusammenleben zu experimentieren und aus gesellschaftlichen Normen und Zwängen auszubrechen. Dass diese Freiräume nur enge Perspektiven eröffnen und gegenüber der gesellschaftlichen Entwicklung wenig ausrichten können, ist uns klar. Wir finden es jedoch wichtig festzuhalten, dass Freiräume eine der Grundlagen für die Entstehung von subversiven Gedanken und Bewegungen sein können.

Desweiteren sehen wir die angedrohte Räumung der Schattenparker im gesellschaftlichen Zusammenhang des erhöhten sozialen Drucks der letzten Jahre. Sowohl in Deutschland als auch in Frankreich fanden massive Angriffe auf unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen statt, so zum Beispiel der Sozialabbau in Deutschland oder die Rentenreform in Frankreich. In den letzten Jahren wurde das kapitalistische Elend für die meisten noch schlimmer.

Gegen diese Angriffe können wir nur gemeinsam kämpfen. Deshalb solidarisieren wir uns nicht nur als radikale Linke, sondern auch als StudentInnen, ArbeiterInnen, SchülerInnen und Arbeitslose mit den Schattenparkern. Unsere Solidarität wird sich nicht nur auf diese Erklärung beschränken, wir werden unsere Solidarität mit dem Kampf der Schattenparker gegebenenfalls auch durch direkte Aktionen zeigen.

La Banda Vaga, August 2006

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