Diskussionszyklus 2012
Im Frühjahr/Sommer 2012 wollen wir gemeinsam mit anderen Interessierten den Charakter der aktuellen (Wirtschafts-)Krise diskutieren. In mehreren Runden wollen wir uns jeweils an Hand eines Textes dem Thema nähern. Für eine sinnvolle Diskussion sollte jede_r Teilnehmer_in den entsprechenden Text vor dem Treffen bereits gelesen haben.
Wir treffen uns jeden 3. Sonntag im Monat um 15:00 Uhr in der KTS. Achtung: Ab dem 13.09. immer jeden 3. Donnerstag um 20 Uhr in den Räumen der iz3w.
- Einladung zur Diskussion: Quo Vadis Krise
- 15.04. - Karl-Heinz Roth: Globale Krise – Globale Proletarisierung – Gegenperspektiven
Erschienen ist der Text bereits 2008, nachdem klar war, dass sich eine schwere, andauernde und weltweite Wirtschaftskrise bahn gebrochen hat. Zum Einstieg in den Diskussionszyklus werden wir damit einen Abriss vergangener Krisen bekommen. Spannend wird sein zu sehen welche Prognosen der Autor trifft und inwieweit sich diese in den Entwicklungen seit Veröffentlichung des Texts widerspiegeln.
- 20.05. - Michael Heinrich: Kapitalismus, Krise und Kritik – Zum analytischen Potential der Marxschen Theorie angesichts der gegenwärtigen Krise
In diesem 2010 entstandenen Aufsatz setzt sich Heinrich mit der Aktualität der Marxschen Krisenanalyse auseinander. Dabei kritisiert er angeblich linke Reformprogramme im Gefolge John Maynard Keynes gleichermaßen wie Neoklassische Interpretationen der Krise.
- 17.06. - Anton Pannekoek - Zusammenbruchstheorie des Kapitalismus
Dass Revolution und Krise untrennbar zusammenhängen, stand für die historische ArbeiterInnenbewegung außer Frage. Doch wird der Kapitalismus von alleine zusammenbrechen und dann der Sozialismus hereinbrechen, so dass die RevolutionärInnen nur abzuwarten brauchen oder bedarf es der bewussten Tat der Massen um das System zu stürzen und das Reich der Freiheit zu errichten? Der holländische Rätekommunist Anton Pannekoek untersucht in seinem erstmals 1934 erschienen Text -Die Zusammenbruchstheorie des Kapitalismus- die verschiedenen Revolutionstheorien, die nach der großen Krise 1929 innerhalb der RevolutionärInnen diskutiert wurden. Vor allem Rosa Luxemburg, Otto Bauer und Henryk Grossmann werden dabei behandelt.
- 15.07. - Freundinnen und Freunde der klassenlosen Gesellschaft - Thesen zur Krise
Auch wenn Politik und Presse seit inzwischen einigen Jahren schon versuchen die Krise für beendet zu erklären, hält sich die Ökonomie einfach nicht an diese Beschwörungen. Stattdessen weitet sich die Krise einfach immer weiter aus und hat nach der Finanzsphäre nun die Staatsfinanzen fest im Griff. Aus diesem Grund wollen wir noch einmal die "Thesen zur Krise" der Freundinnen und Freunde des klassenlosen Gesellschaft aus Berlin lesen, die 2008 im Kosmoprolet erschienen sind.
- 19.08. - Sommerpause!
- 13.09. - Die Wirtschaftskrise - Fakten und Fiktionen. Interview mit Paul Mattick
Zu neuer Zeit und an neuem Ort wollen wir Euch zur inzwischen fünften Sitzung unseres Diskussionszyklus zur globalen Krise einladen. Dieses mal werden wir ein Interview mit Paul Mattick Jr. zu seinem neuen Buch ?Business as Usual. Krise und Scheitern des Kapitalismus? diskutieren. In diesem Interview, das die Genossen John Clegg und Aaron Benanav von der Zeitschrift Endnotes im April 2011 führten, unternimmt Paul Mattick den Versuch die aktuelle Krise zu deuten und sie in die ökonomische Entwicklungen der vergangenen vierzig Jahre einzuordnen. Dabei widerspricht er gängigen, auch von vielen Linken geäußerten, Erklärungsmustern. Wie immer sollte der Text von allen Teilnehmenden vorher gelesen sein, so dass wir gleich in die Diskussion einsteigen können. Achtung: Neuer Ort und neue Zeit: Diesmal Donnerstags um 20 Uhr in den Räumen des Informationszentrums Dritte Welt in der Kronenstr. 16a (Hinterhaus)
- 18.10. - Gruppe endnotes - Die zwei Seiten der Sparpolitik
Donnerstag, 18.10., um 20 Uhr in den Räumen des Informationszentrums Dritte Welt in der Kronenstr. 16a (Hinterhaus).
Mit dem Text Die zwei Seiten der Sparpolitik der englischen Gruppe endnotes wollen wir Euch zur nun sechsten Sitzung unseres Diskussionszyklus zur globalen Krise einladen. Der Text versucht, den Streit zwischen einer keynesianischen Ausgabenpolitik und einer neoliberalen Sparpolitik nicht bloß als Widerspruch zweier Theorie- oder Politikansätze oder von politischen Machtverhältnissen zu begreifen. Vielmehr wird versucht, in ihm einen unhintergehbaren Selbstwiderspruch der politischen Ökonomie selbst nachvollziehbar zu machen, durch den auch die gegenwärtige Krise als grundsätzliche Strukturkrise des Kapitalismus interpretiert werden kann. Dadurch lassen sich auch verschiedene politische Reformprojekte kritisch diskutieren. Der Text sollte von allen Teilnehmenden vorher gelesen werden, so dass wir gleich in die Diskussion einsteigen können.