Texte von uns

Volk, Völker, am Völkesten - Über die irreführende Analyse der "Gesellschaft für bedrohte Völker"

Dieser Text richtet sich entschieden gegen die "Gesellschaft für bedrohte Völker". Wir gehen dabei davon aus, dass es durchaus sein kann und sogar sehr wahrscheinlich ist, dass viele Mitglieder dieser Organisation von edlen Idealen bewegt sind und dass darüber hinaus die Arbeit vor Ort, die von etlichen dieser Mitglieder z.B. gerade in Kosovo geleistet wird, hilfsreich und notwendig sein kann.

Doch uns geht es hier um grundsätzliche Kritik an den Konzepten, die Voraussetzung für die Arbeit vor Ort sind. Diese Arbeit können wir nicht hinterfragen, doch sehr wohl die Frage stellen, ob sie hiermit ein Übel bekämpfen wollen, wofür sie eigentlich selber mitverantwortlich sind.

And the winner is ...

So, nun ist der Krieg schon seit einem Monat zu Ende, aber wer hat ihn eigentlich gewonnen? Den USA, als Führungsmacht der NATO, ist es jedenfalls gelungen, die neue NATO-Doktrin durchzusetzen. Diese erlaubt es dem Militärbündnis auch ohne Zustimmung des UN-Sicherheitsrates oder Rücksichtnahme auf das Völkerrecht weltweit dort einzugreifen, wo ihre Interessen verletzt werden könnten. Um diese Doktrin durchzusetzen, bedurfte es den Präzedenzfall Kosovo. Ein weiteres Kriegsziel der USA war es, den Eroberungszug ihres imperialistischen Konkurrenten Deutschland auf dem Balkan zu stoppen. Denn Deutschland hatte durch die Anerkennung Kroatiens und Sloweniens maßgeblich zur Zerschlagung Jugoslawiens und zum Ausbruch des jugoslawischen Bürgerkriegs beigetragen.

»Der Hauptfeind steht im eigenen Land«

»Entgegen pazifistischer Erwartungshaltung hat ein [...] Wettlauf um die künftigen Einflußbereiche im ehemaligen Osteuropa bereits eingesetzt. [...] Wobei sowohl innerhalb der EU als auch im Sinne nationalstaatlicher Politik künftig die Rolle Deutschland beachtet werden muß.«
(Hartmut Bagger, Generalinspekteur der Bundeswehr)[2]

Seit dem 24. März 1999 bombardiert die NATO unter der militärischen Führung der USA die Bundesrepublik Jugoslawien. Zum ersten Mal seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges beteiligen sich deutsche Soldaten militärisch an einem Krieg. Und obwohl diese Premiere ausgerechnet auf dem schon zweimal von deutschen Armeen heimgesuchten Balkan stattfindet, gibt es in Deutschland keinen relevanten Widerstand. Auf die Frage, woran das liegt, folgt meist die Antwort, mensch könne sich diesen Krieg nicht erklären und wisse folglich auch nicht, gegen wen sich der Protest richten soll.
Natürlich muß sich der Widerstand in erste Linie gegen Deutschland richten. Denn neben den historischen Gründen, die es Deutschland verbieten sollten, jemals wieder Krieg zu führen, ist Deutschland auch ein Hauptverantwortlicher dieses Krieges. Im Folgenden soll dies erläutert werden.