Stadtbericht 2001 (ab Mai)
Feat.: Deutsch-Französischer Gipfel ...
Fr 18.5.
Veranstaltung der Burschenschaft Saxo-Silesia (Kapellenweg 4) mit Prof. Dr. Bernd-Thomas Ramb als Referent. Dieser ist ständiger Mitarbeiter der Jungen Freiheit.
So 20.5.
Nachdem es in den letzten Monaten und Wochen zu einigen Aktivitäten von Neonazis kam, veranstalten ca. 100 AntifaschistInnen einen Anti-Nazi Sonntagsspaziergang und besuchen vier bekannte Nazis zuhause.
Sa 9.6.
Elektro-Demo gegen das deutsch-französische Gipfeltreffen. Wegen strömenden Regen beteiligen sich leider nur etwa 250 Menschen an der nichtangemeldeten Demonstration. Am Rande der Demo wird die City-Bank, wegen ihrer Beteiligung am "Plan Colombia" mit Plakaten beklebt und mit einem Farbbeutel verziert. Vor dem italienischen Konsulat hält ein Genosse aus Italien einen Redebeitrag, in dem auf die drohende Repression gegen die geplanten Aktivitäten in Genua hingewiesen wird. Gleichzeitig wird das offizielle Wappen des Konsulats durch ein "Widerstandswappen" ersetzt. Außerdem gibt es noch Redebeiträge von "La Banda Vaga" zur Militarisierung der EU und von "The Voice" zur Residenzpflicht.
Mo 11.6.
AktivistInnen der Gruppe "wir sind. basta" besetzten den Turm des Freiburger Münsters und entrollen Transparente, auf denen auf die europäische Beteiligung am "Plan Colombia" hingewiesen wird. Nach etwa einer Stunde beendet die Polizei die Aktion.
Di 12.6.
Deutsch- französischer Gipfel:
9 Uhr: Empfang mit militärischen Ehren auf dem Münsterplatz. Es kommt vereinzelt zu Störungen durch Parolenrufen und Transparentaktionen. Platzverweise und Festnahmen. Die omnipräsente Polizei verhält sich alles andere als einheitlich, z.T. werden Leute die Flugblätter verteilen festgenommen, aber z.T. wird auch eine Deeskalationslinie gefahren. Ausserdem gibt es den ganzen Tag über eine Mahnwache vor der Uni und verschieden kleinere Aktionen.
13 Uhr: Familienfoto auf dem Münsterplatz. Gleiches Spiel wie um 10 Uhr.
Ebenfalls um 13 Uhr startet in der Innenstadt ein Spontandemo mit ca. 50 TeilnehmerInnen. Es kommt zu einer kurzen symbolischen Besetzung von McDonalds. Diesmal hält sich die allgegenwärtige Polizei zurück.
16.30 Uhr: Aufgrund von organisatorischem Chaos scheitert eine Reclaim the Streets. Der Termin wurde "schlauerweise" ins Internet gestellt, worauf mehrer Wannen zum Treffpunkt fahren und die RTS verlegt wird, was aber grösstenteils untergeht und am Ersatztreffpunkt nur etwa 20 Personen erscheinen, die nach wenigen Minuten von der Kreuzung geräumt werden.
17 Uhr: Pressekonferenz vor dem Konzerthaus. Eine sehr gelungene und originelle Kunstaktion wird von den Bullen unterbunden. Aber mehr als 100 Leute machen durch Parolen auf sich Aufmerksam. Bei dem Versuch sich der Abfahrt der Politprominenz in den Weg zu stellen hagelt es Festnahmen und Platzverweise. Insgesamt kommt es tagsüber zu 24 Festnahmen und 70 Platzverweisen. Als Fazit lässt sich leider Festhalten, dass es nicht gelungen ist den Gipfel wirkungsvoll zu stören. Eine weitere Auswertung läuft momentan.
Sa 16.6.
Kundgebung wegen eines Prozesses in der Türkei bei dem vergewaltigte und gefolterte Frauen, die dies öffentlich gemacht hatten nun wegen Verunglimpfung des Staates vor Gericht stehen. Aufgrund schlechter Mobilisierung erscheinen leider nur etwa 20 Leute zur Kundgebung.
So 24.6.
Fahrradsternfahrt gegen das AKW Fessenheim (Elsass) von Freiburg, Breisach, Müllheim, Mulhouse und Colmar aus. An der Abschlusskundgebung in Fessenheim beteiligen sich etwa 300 Personen.
Sa 7.7.
Kundgebung der Bauwagen- und Fahrradkarawane gegen den G-8 Gipfel in Genua in Freiburg
Di 10.7.
Agit-Prop Aktion gegen die überwachungsgesellschaft in der Freiburger Innenstadt durch die Gruppe "Kunst gegen Videoüberwachung"
Sa 14.7.
Die Wagenburg "Schattenparker" muss aufgrund des Drucks der Stadt ihren Platz auf dem Vauban-Gelände verlassen. Auf einem Stadtteilfest stellen sie den Baubürgermeister zur Sprache. Viele Anwohner solidarisieren sich.
So 15.7.
Grenzaktion in Weil/Ottersbach/Basel. Etwa 80 UnterstützerInnen aus Deutschland und der Schweiz versuchen einem Bus aus Berlin, in dem neben deutschen AntirassistInnen auch GenossInnen aus Polen und 15 Flüchtlinge von "The Voice" nach Genua fahren, die Einreise in die Schweiz zu ermöglichen. 11 Flüchtlinge werden nach mehrstündigen Verhandlungen und Grenzblockade abgewiesen.
Sa 21.7.
Spontandemo von ca. 20 Leuten zum italienischen Konsulat nach der Ermordung von Carlo Giuliano in Genua
Mi 25.7.
Wieder ziehen etwa 40 Leute zum italienischen Konsulat
Sa 28.7.
Erneute Demo wegen der Polizeiübergriffe in Genua mit 150 Menschen. Bei einer Zwischenkundgebung kommt es zu einem Handgemenge mit der Polizei. Eine versuchte Festnahme kann verhindert werden.
Sa 1.9.
Antikriegstag: Etwa 80 Menschen nehmen an einer Mahnwache und einer Kundgebung des Freiburger Friedensforums teil. Hauptthema ist der Bundeswehreinsatz in Mazedonien
Do 13.9.
Nach den verheerenden Terroranschlägen in den USA demonstrieren einige hundert Menschen ihre Solidarität mit den Opfern und gegen militärische Vergeltungsschläge.
Sa 15.9.
Erneute Demo zu den Terroranschlägen in den USA. Diesmal beteiligen sich über 500 Leute.
Sa 22.9.
über 1000 Menschen folgen dem Aufruf des Freiburger Friedensforums zu einer Demonstration unter dem Motto "No more war".
Ab diesem Samstag demonstrieren nun jeden Samstag "Frauen in Schwarz" gegen den drohenden Krieg.
Etwa zwei Dutzend Menschen beteiligen sich an einer Kundgebung zu den Prozessen in der Türkei gegen Frauen, die ihre sexuelle Folter öffentlich gemacht haben.
Do 27.9.
Pierre Bodein, JN-Mitglied und in den vergangenen Monaten durch div. rechte Aktivitäten aufgefallen, wird vom Freiburger Amtsgericht wegen gefährlicher Körperverletzung, Verwendung nationalsozialistischer Kennzeichen, Volksverhetzung, Verstoß gegen das Jugendschutzgesetz, Bedrohung, Beleidigung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte in mehreren Fällen zu zwei Jahre Haft ohne Bewährung verurteilt. (Das Urteil wird später von einer höheren Instanz auf Bewährung ausgesetzt)
Fr 28.9.
Kurdische Gruppen demonstrieren für die Freiheit des PKK-Vorsitzenden Abdullah öcalan.
Sa 29.9.
Dem "Schweigemarsch für Afghanistan" folgen etwa 130 Menschen. Aufgerufen hatte ein afghanisch-deutscher Ärzteverein. Bereits vorher fand eine weitere Demo des Friedensforums mit ca. 200 Leuten statt.
Mo 8.10.
Nach dem Beginn der anglo-amerikanischen Angriffe auf Afghanistan demonstrieren ca. 400 Menschen dagegen
Mi 17.10.
20 bis 30 Leute beteiligen sich an einem "Soli-Saufen" gegen die Vertreibung von Punks vor der Uni.
Sa 20.10.
Erneute Anti-Kriegsdemo mit ca. 250 Leuten.
Sa 3.11.
Wie jeden Samstag Anti-Kriegsaktionen der "Friedensbewegung".
Do 8.11.
Etwa 200 Menschen gedenken bei einer Mahnwache der Opfer der Reichspogromnacht.
Sa 10.11.
Am weltweiten Aktionstag gegen WTO und Krieg beteiligen sich in Freiburg etwa 200 Menschen an einer Demonstration zu der das Freiburger Friedensforum, attac und Linksruck aufgerufen haben.
Mi 14.11.
Zwei Tage vor Ablauf eines von der Stadt gestellten Ultimatums, lässt sie selber eine Brücke räumen, die von jugendlichen Punks bewohnt wird. Dabei werden der Besitz der Punks rücksichtslos in den Müll geworfen.
Mi 14.11.
Am gleichen Tag demonstrieren etwa 80 Menschen gegen den geplanten Kriegseinsatz der Bundeswehr. Anlass ist die Bundestagsdebatte am folgenden Tag.
Sa 17.11.
Wie jeden Samstag Antikriegsaktionen
Fr 23.11.
Etwa 100 StudentInnen finden sich zu einer Mahnwache vor dem Münster ein. Einige übernachten aus Protest gegen die Not in Afghanistan im Freien.
Sa 24.11.
100 Leute demonstrieren gegen die deutsche Kriegsbeteiligung
Di 27.11.
Um 6.30 (!) blockieren fast 100 Leute das Kreiswehrersatzamt für ca. eine Stunde. Anschliessend gibt es eine Spontandemo durch den Berufsverkehr. Aufgerufen haben diesmal linksradikale Gruppen und der Protest richtet sich explizit gegen die deutsche Kriegsbeteiligung.
Sa 1.12.
Erneute Antikriegsaktionen.
Mo 3.12.
Die sog. "Denkmal-Punks" vor der Uni werden von den Bullen vertrieben. Das Rotteck - Denkmal ist seit Jahren Treffpunkt der Punks. Seit einiger Zeit versucht allerdings die Uni die Stadt zur Vertreibung der Punks zu bewegen.
Do 13.12.
"No border - no nation - Stopp deportation" Veranstaltung von La Banda Vaga zum 4. Antirassistischen Grenzcamp in Frankfurt 2001 und Infos zum nächsten Camp in Strasburg.