Texte von uns

„Es kann die Befreiung der Arbeiterklasse nur das Werk der Arbeiter sein“ - Warum die Gewerkschaften Teil des Problems sind, nicht Teil der Lösung

„Die Reallöhne in Deutschland sind so niedrig wie seit 18 Jahren nicht mehr“, melden die Zeitungen. Seltsam eigentlich, denn die Gewinne der Unternehmen sind die ganzen Jahre über auf Rekordmarken gestiegen. An der Wirtschaftslage liegt es also, auch wenn das gerne behauptet wird, im Grunde nicht. Auch die Produktivitätssteigerung der Firmen müsste eigentlich dazu führen, dass immer mehr Menschen immer weniger arbeiten müssen — während tatsächlich immer weniger Menschen immer mehr arbeiten müssen. Streiks gegen den Abbau von Arbeitsplätzen oder gegen massive Verschlechterungen von Arbeitsbedingungen gingen in den letzten Jahren fast ausnahmlos als Niederlagen zu Ende. Anscheinend waren die Beschäftigten zu schwach oder zu schlecht organisiert, um höhere Löhne durchzusetzen und einmal errungene Sozialstandards erfolgreich zu verteidigen. Aber ist die deutsche Gesellschaft nicht eine fortschrittliche Industrienation mit einem hohen Grad an gewerkschaftlicher Organisierung? Ist nicht die Aufgabe der Gewerkschaften die Organisation der Arbeiterinnen und Arbeiter im tagtäglichen Klassenkampf?

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Seit Freitag dem 11. Mai wird bei der Deutschen Telekom, dem größten Anbieter für Telekommunikation in Europa, gestreikt. Bisher beteiligten sich bis zu 16.000 ArbeiterInnen pro Tag an den bundesweiten Streikaktionen. Zuvor hatten 96,5% der bei der Telekom Beschäftigten Verdi-Mitglieder bei der Urabstimmung für den Streik gestimmt. Doch was sind die Gründe für diesen ersten Streik seit der Privatisierung des Konzerns vor 12 Jahren?

Für einen revolutionären 1. Mai!

Wenn die Herrschenden gesprochen haben,
werden die Beherrschten sprechen.
(Bertolt Brecht, Lob der Dialektik)

Spätestens seit die Gewerkschaften ihn zum konformistischen Würstchenfest verkommen ließen, ist der 1. Mai als historischer „Kampftag der ArbeiterInnenklasse“ etwas aus der Mode gekommen. Er ist bestenfalls ein Symbol, eine Erinnerung an eine scheinbar längst vergangene Tradition der Kämpfe gegen kapitalistische Unterdrückung, Ausbeutung und soziales Elend - eine Erinnerung, die mit dem Verschwinden dieser Kämpfe hierzulande immer schwerer aufrechtzuerhalten ist. Aber mehr denn je ist es wichtig, diesen symbolischen Tag mit Leben zu füllen.

Häuserkämpfe sind typisch für Freiburgs südlichen Lebensstil

Die Pläne des grünen Oberbürgermeisters Salomon, fast alle der rund 9000 städtischen Wohnungen Freiburgs zu privatisieren, sind vorerst am deutlichen Votum der Bevölkerung gescheitert. Bei einem durch eine Bürgerinitiative ins Leben gerufenen Bürgerentscheid sprachen sich die WählerInnen mit überwältigender Mehrheit gegen den Verkauf der Stadtbau-Wohnungen aus. Obwohl die meisten derer, die sich am Bürgerentscheid beteiligt haben, von den Verkäufen gar nicht unmittelbar betroffen gewesen wären, haben sie für die Position der Mieterinnen und Mieter der Stadtbau-Wohnungen gestimmt.