Im letzten Jahr kam es zu vermehrten Protestaktionen am Universitätsklinikum Freiburg, dem mit circa 10.000 MitarbeiterInnen größten Arbeitgeber in Südbaden. Grund dafür sind die Umstrukturierungspläne der Klinik: Gewinnbringende Abteilungen wie die chirurgische Klinik sollen aus- bzw. neugebaut und die dadurch entstehenden Kosten durch Personaleinsparungen aufgebracht werden. Zwar zeigten die bisherigen Proteste, zuletzt eine Demonstration am 14. Mai, Wirkung und die Kürzungspläne wurden selber gekürzt, aber durch die Erhöhung der Arbeitsintensivität und mit sogenannten "kalten Kündigungen" durch Nichtverlängerung von Verträgen wird trotzdem weiter gespart. Leiden vor allem die MitarbeiterInnen, aber auch die PatientInnen, unter dem Sparprogramm, können die Vorstände auf Bonuszahlungen hoffen, wenn sie die Rendite erhöhen. Richtig Schwung kann in die Proteste aber wohl erst kommen, wenn andere Kliniken und Bereiche des „Gesundheitscluster“ einbezogen werden. Mehr Informationen über die Situation am Universitätsklinikums am Dienstag, 4. Juni im Mini-Rasthaus um 20 Uhr.
Aktuelles
Vortrag: Roman Rosdolsky und Paul Mattick: ein Briefwechsel
22.05.2018Vortrag am Freitag, den 15. Juni 2018 um 20 Uhr in der Laterna Magika, Günterstalstr. 37 in Kooperation mit der Initiative Sozialistisches Forum. Es spricht Felix Klopotek (Köln), der aktuell eine Anthologie von Rosdolskys (unveröffentlichten) Schriften vorbereitet.
Krise, Krieg und Smog - Die Welt als Pulverfass
08.05.2018Redebeitrag und Flugblatt zum 1. Mai 2018. Hier gibt es den Text auch zum Nachhören
Als 2008 die globale Krise ihren medialen Höhepunkt erreichte, wurde viel über historische Parallelen diskutiert. Eine Frage dabei war: Würde es wie 1929 von der Weltkrise zum Weltkrieg kommen? Vor zehn Jahren wurde diese Frage von den meisten als absurd abgewehrt, da ja die Weltwirtschaft heute so international vernetzt sei, dass alle Nationalökonomien aufeinander angewiesen sind. Eine Politik des Freihandels und der internationalen Zusammenarbeit über Institutionen, wie die G20 oder die WTO, würden egoistische nationale Alleingänge schon verhindern und letztlich dafür sorgen, dass der ökonomische Konkurrenzkampf zivilisiert ausgetragen würde.
1. Mai 2018 in Freiburg - Selbstorganisiert in Stadtteil und Betrieb
27.04.2018Politisches und selbstorganisiertes Straßenfest im Stadtteil Grün in Freiburg, ab 14:30 Uhr, u. a. mit einem Redebeitrag und Verköstigung von uns:
Mieter*innenkampf in der Wiehre, Streiks im Krankenhaus, der Metallbranche und im öffentlichen Dienst, Protest gegen deutsche Waffenlieferung an die Türkei, Auseinandersetzungen um die Stadtentwicklung im Grün, Diskussionen um angebrachte Formen der Erinnerungskultur und Geschichtsinterpretation: In Freiburg gibt es viele politische Auseinandersetzungen. Auf dem Straßenfest im Grün soll dem ein kollektives Forum gegeben werden. Selbstorganisation im Stadtteil und im Betrieb ist Voraussetzung für eine fortschrittliche Politik. Denn alle Erfahrung zeigt: Wirkliche Veränderung gibt es, wenn sich Betroffene und solidarische Menschen gegen Missstände gemeinsam wehren anstatt ihre Stimme Funktionären und Vertreter*innen zu überlassen.
Wir feiern selbstorganisiert:
Beten für offene Grenzen
10.04.2018Dieser Text erschien zuerst in Ausgabe #88 der Zeitschrift der Anarchistischen Föderation »Gǎi Dào« (April 2018)
Im Oktober 2017 versammelten sich Polinnen und Polen an Grenzposten des Landes, um für die nationale Sicherheit Polens und gegen Zuwanderung zu beten. Einen Tag zuvor einigten sich CDU und CSU auf eine nicht-Obergrenze-genannte Zuwanderungs-Obergrenze von höchstens 200.000 Asylsuchenden pro Jahr und klopften sich gegenseitig auf die Schulter, um sich ihrer ach so humanistischen Einwanderungspolitik zu versichern. Derweil schreien Kritiker_innen dieser Parteienlinie nach noch weniger Einwanderung, um die Lücke zum rechten Rand zu schließen. Zurzeit werden kaum noch deutsche Polizist_innen für die Abschiebeaufsicht nach Afghanistan eingesetzt, weil das Land für sie zu gefährlich sei – von einem Abschiebestopp will die Bundesregierung aber nichts hören.
Vorstellung des neuen KOSMOPROLET 5
27.02.2018Der neue KOSMOPROLET erscheint!
Am Freitag, den 9. März um 18:00 Uhr im Strandcafé (Adlerstr. 12) stellen wir die 5. Ausgabe des Kosmoprolets vor.
Es wird zunächst eine generelle Einführung in das Magazin geben und anschließend einen Vortrag von La Banda Vaga zu den materiellen und historischen Grundlagen des Islamismus.
Kosmoprolet ist eine Assoziation antiautoritär kommunistischer Gruppen. Seit 2007 geben wir in loser Folge die gleichnamige Zeitschrift heraus, um mit Leuten in Austausch zu treten, die sowohl die ausgetretenen Pfade des linken Aktivismus als auch die Studierzimmer des Seminarmarxismus verlassen wollen. Die Zeitschrift soll ein kollektiver Organisator sein, der zur Entstehung eines sozialrevolutionären Pols beiträgt. In ihr untersuchen wir den Zustand des globalen Kapitalismus im Hinblick auf seine Aufhebung. Das Verhalten der Klasse und die Dynamik von sozialen Kämpfen stehen deshalb im Zentrum unseres Interesses.