Streikfront

Nichts zu verlieren...

Seit Mai 2011 wurden den ArbeiterInnen von Vio.Me, eines griechischen Baustoffherstellers keine Löhne mehr gezahlt. Bis 2010 schienen die Geschäfte gut zu laufen, dann schrieb das Unternehmen auf einmal rote Zahlen. Soweit die offizielle Darstellung des Managements. Tatsächlich flossen wohl aber über 1,9 Millionen Euro an das Mutterunternehmen Filkeram-Johnson, wodurch Vio.Me vermutlich abgewirtschaftet werden sollte. Nach diversen Prozessen und Streiks, welche alle durch eine Generalversammlung legitimiert wurden und nicht durch ein Exklusivgremium, verließ das Management den Produktionsort und überließ die KollegInnen ihrem Schicksal. Diese haben nun nachdem sie seit mehr als einem Jahr keine befriedigenden Antworten auf ihre Forderungen seitens der zuständigen Behörden erhalten haben, die Produktion in Eigenregie zum 12.02.2013 wieder aufgenommen.

Streik beim Verpackungs- Hersteller Neupack in Hamburg

Seit dem 1. November streiken nun schon die rund 200 ArbeiterInnen des Verpackungshersteller Neupack in Hamburg-Stellingen. Sie kämpfen für die Einführung eines Tarifvertrags, in dem gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit, eine einheitliche Regelung für Urlaub und Zuschläge sowie die Einführung von Mindestlöhnen geregelt sind. Am vergangenen Montag wurden die Tarifverhandlung mit den VertreterInnen der Unternehmensseite abgebrochen, da diese weiterhin jegliche gewerkschaftliche Vertretung ablehnt und keinen Tarifvertrag abschließen will. Das Unternehmen bietet dagegen eine betriebsinterne Regelung, die eine 38-Stunden Woche im Schichtbetrieb bei vollem Lohnausgleich, einen Mindestlohn von 8,50€ und eine Erhöhung der Zuschläge, des Urlaubsgeldes und der Urlaubstage bietet.

Protest gegen Schließung des Ford Werk in Genk

In Köln haben mehrere Hundert MitarbeiterInnen des Ford Werks aus Genk gegen die Schließung ihres Werks protestiert. Die Existenz gefährdet der rund 4300 Ford-ArbeiterInnen und 5000 Beschäftigten, die in der Zulieferindustrie arbeiten, ist gefährdet. Vor etwa fünf Wochen hieß es noch, dass der Standort Genk nicht zur Disposition stehe und ihnen wurde die Fertigung des neuen Ford Mondeo zugestanden. Nun soll die Produktion nach Spanien verlagert werden, um europaweite Einsparungen zu treffen. Am 7.11 wurde die Schließung des Genker Ford Werks in der Kölner Europazentrale in Niehl verhandelt. Die angereisten belgischen MitarbeiterInnen des Werks wollten dagegen protestieren.

Werkblockade bei Iveco in Weisweil

Bei der Fiat-Tochter Iveco in Weisweil brodelt es seit einiger Zeit: Nach einer strategischen Entscheidung, das Werk in Weisweil zugunsten des Werkes in Ulm zu schließen hat sich der Konzern Verhandlungen mit der Gewerkschaft IG Metall entzogen, indem er klar gemacht hat, dass sein Entlassungsangebot nicht verhandelbar sei. Damit hat er möglichen Verhandlungen jede Grundlage entzogen. Konsequenterweise wollte die IG Metall auf diesen Angriff von oben reagieren und über einen Streik abstimmen lassen. Daraufhin ging Iveco einen Schritt weiter: Um den Streik nutzlos zu machen und den Beschäftigten ihr letztes Kampfmittel zu nehmen, hat Iveco am vergangenen Freitag, 28.9., versucht, sämtliche Maschinen des Werkes abzutransportieren.

We will Rise - Refugee Protestmarsch nach Berlin

Seit einem halben Jahr protestieren in Würzburg Flüchtlinge aus dem Iran gegen die nicht hinnehmbaren Zustände unter denen sie in Deutschland zu leben gezwungen sind. Nun sind 15 von ihnen Anfang September aufgebrochen um nach Berlin zu marschieren und so ihren Protest auch außerhalb von Bayern eine größere Öffentlichkeit zu verschaffen. Dabei riskieren die mittlerweile auf 19 Personen vergrößerte Gruppe von Flüchtlingen bewusst Repressalien, da sie gegen die Residenzpflicht verstoßen, die ihre Bewegungsfreiheit unerträglich einschränkt.