Texte von uns
Krieg dem deutschen Frieden!
01.12.2002In Kriegsfragen erfreut sich die deutsche Gesellschaft mal wieder an ihrem liebsten Zustand: Der Einigkeit. Die Einheitsfront der deutschen Friedensphalanx gegen den Irakkrieg vereint alle Deutschen, von Autonomen, DKP, Grünen, SPD über CDU, NPD (wobei diese seit einiger Zeit eh bei jeder Friedensdemo mitmarschiert) bis zu den rechtsradikalen Straßenmörderbanden ("Kameradschaften"). Folgerichtig präsentieren sich Gerhard Schröder und Joseph Fischer als offizieller Arm der deutschen Friedensfreunde. Dabei sollte die Tatsache, seit langem mal wieder mit und für die deutsche Regierung zu protestieren, jeden kritischen Menschen, jeden Materialisten allemal, skeptisch stimmen.
5 Jahresplan übererfüllt
01.11.2002La Banda Vaga feiert Jubiläum!
Mit festem Schritt voran zum Sozialismus:
5 Jahresplan übererfüllt!
Das ZK gibt bekannt: Fünf Jahre nach der Gründung der Gruppe La Banda Vaga als Vorhut des revolutionären Proletariats ist der erste Fünfjahresplan bereits übererfüllt. Wir schreiten also festen Schrittes weiter voran zum Sozialismus. Dies ist ein Grund zum Feiern und zur Bekanntgabe der Ziele des nächsten Fünfjahresplans. Gefeiert wird ab 22 Uhr zu den Klängen eines DJs, dazu kann ein leckerer Cocktail geschlürft werden. Der Eintritt ist natürlich frei! Nun zu den Zielen des nächsten Fünfjahresplans: Er sieht die Umwandlung Freiburgs in eine Räterepublik vor. Venceremos!!
Party: 8.11.2002 KTS
Bordercamp Strasbourg - Ein Diskussionspapier zur Antisemitismusdebatte
10.06.2002Am Osterwochenende, bzw. dem jüdischen Pessachfest, ging eine heftige Welle antisemitischer Anschläge um die Welt. Vor allem in Frankreich brannten etliche Synagogen und auch in Straßburg gab es einen Brandanschlag, auch wurden mehrmals jüdische Friedhöfe geschändet. Die Täter waren zumeist Jugendliche aus dem Kreis der maghrebinischen EinwandererInnen.
In den Mobilisierungstexten für das Grenzcamp, sowohl in Freiburg als auch international, wurde dieses Thema leider bisher nicht einmal erwähnt, während andererseits die Immigrantenkids äußerst einseitig als Opfer von Rassismus und Polizeiwillkür beschrieben werden [1], was natürlich auch stimmt und wogegen diese sich ja auch zu recht auflehnen. Doch wir denken, dass die Anschläge nicht von uns ignoriert werden können.
Die Zerstörung der Vernunft - Zur Esoterik- und Religionskritik
02.06.2002»Unmittelbar gesehen ist der okkulte Spuk gewiss nur Fascisierung des Bürgertums, übergang seines unbrauchbar gewordenen Liberalismus ins autoritäre und irrationale Lager.«
Ernst Bloch
Auch in der Folge des 11. Septembers wurde illustriert, wie weit irrationales Denken in der bürgerlichen Gesellschaft verbreitet ist. Religion (und vor allem die Beschäftigung mit dem Islam) hatte Konjunktur, Nostradamus Bücher waren ausverkauft und die esoterische Szene bastelte sich Verschwörungstheorien zu recht. In der Überzeugung, ausschließlich das Bewusstsein bestimme das Sein, wendet sich die Esoterik von emanzipatorischen Bewegungen der 1960er Jahre ab und setzt rein auf individuelle Bewusstseinsveränderung als Voraussetzung für gesellschaftlichen Wandel. Auch erschreckend viele ehemalige Linke haben ihren Weg zum Irrationalen gefunden. Horoskope, Tarotkarten, Heilsteine, Erdstrahlen, Mondgläubigkeit, Urintherapie ... Nach vorsichtigen Schätzungen sind in der BRD zehn Millionen Menschen der Esoterik aktiv zugeneigt, der Umsatz der bundesdeutschen Esoterikindustrie beläuft sich auf über 10 Milliarden Euro. Gerade Freiburg ist als "Esoterikhauptstadt" bekannt.
Der Nächste bitte! - Eine Analyse des Nato-Einsatzes in Mazedonien
26.10.2001"Die Welt ist in Bewegung, Osteuropa wird jetzt aufgeteilt. Wer nicht dabei ist, der verliert." [1] formulierte der ehemalige Vorstandsvorsitzende von VW, Hahn, 1990 nach dem Zusammenbruch des Ostblocks. Und damit Deutschland bei dieser Aufteilung nicht zu kurz kommt, bedient es sich einer schon "traditionellen deutschen" Politik, wie folgende Aussagen belegen. Die erste stammt aus dem Jahr 1941 vom Leiter der Reichskanzlei Martin Bormann: "Grundsätzlich kommt es also darauf an, den riesenhaften Kuchen (damit ist Osteuropa gemeint; La Banda Vaga) handgerecht zu zerlegen, damit wir ihn erstens beherrschen, zweitens verwalten und drittens ausbeuten können." [2] Die zweite Aussage stammt aus dem Jahr 1989 vom damaligen Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bank, Alfred Herrhausen. Dieser meint, Deutschland müsse im Hinblick auf Osteuropa "durch Regionalisierung [...] für sich die politischen Sahne bzw. Filetstückchen herausbrechen." [3] Das "Zerlegen" bzw. "Regionalisieren" von dem Bormann und Herrhausen sprechen, geschieht anhand einer völkischen oder neudeutsch "ethnischen" Kontinuitätslinie, die bis ins Kaiserreich zurückreicht. Dabei werden angeblich unterdrückte "Völker" oder "Volksgruppen" konstruiert, die anschließend als Manövriermasse dem Interesse der deutschen Expansion nach Osten dienen.